Mittwoch, 10. April 2013

Nach dem Auswandern kommt das Weiterwandern

Nach längerem HickHack mit fluege.de (ich lerne aber auch nie dazu, da sollte man einfach nicht buchen) haben wir nun endlich unsere Bestätigung, unsere Tickets: Am 19.5. gehts nach Kuala Lumpur, und von da aus nach Langkawi. Und dann sind wir da!
Die letzten Wochen hingegen waren kein Spaß. Ich (wir) hab mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Will ich nicht lieber in Europa bleiben (allein schon wegen meiner Familie)? Ist das Angebot aus Malaysia Sicherheit genug? Was passiert mit Tiger???
Nach schlaflosen Nächten, tränenreichen Momenten und vieeel Angst im Herzen gab schließlich das Telefonat mit Malaysia den Ausschlag. Und jetzt machen wir es einfach.
Wir haben einen Platz für Tiger gefunden: unser sehr guter und lieber Freund Carlo nimmt ihn in seiner Familie auf. Sie haben schon 3 Katzen und 2 Hunde, und Carlos Tochter Marta hat gesagt, sie würde sich gerne um Tiger kümmern. Sie ist die Freundin von dem Mädchen, das Tiger im Winter versorgt hat, als wir 2 Monate weg waren.
Ich weiß, Tiger ist da in guten Händen, und ich hoffe, er ist dort abgelenkt genug, dass er den Stress schnell vergisst. Wir haben ihn schon einen Probetag dort gelassen, und das lief ganz gut.
Für mich ist es allerdings hart. Im Winter jetzt schlafe ich jede Nacht mit ihm unter einer Decke, und oft wachen wir morgens Arm in Arm auf, er langgestreckt an meiner Seite. Dann streckt er sich, gähnt mir seinen Thunfisch-Atem ins Gesicht, murmelt vor sich hin und döst nochmal weiter.
Es bricht mir das Herz. Aber ich weiß, er kommt an einen guten Platz. Sonst hätte ich das auch nicht machen können. Ich bin Carlo und seiner Familie sehr dankbar!
Unsere Ferienhausgeschäfte übernimmt unsere Kollegin und Freundin Chiara. Unser Haus mieten wir erstmal weiter, haben aber den Vermieter etwas runterhandeln können, weil wir ja kaum da sein werden. Die Mietpreise sind soweit ich weiß, allgemein recht niedrig zur Zeit in Italien, auch dank der Krise. Dafür sind die Lebenshaltungskosten enorm. Wasser, Gas und Elektrizität kosten ein Vermögen, ebenfalls ganz normale Drogerie-Artikel (letztens erst wieder bemerkt, als ich glatt 5 Euro für Zahnseide ausgeben sollte!!) und einige Lebensmittel. Dafür steigende Arbeitslosigkeit und steigende Selbstmordzahlen. Mir tun meine italienischen Freunde hier furchtbar leid, so ein schönes Land, und dann ruiniert die Regierung (wenn denn eine da ist) alles. Aber ich hoffe, es wird sich wieder ändern.
Und in der Zwischenzeit schauen wir uns in Malaysia um.
Unsere Sachen können wir ja glücklicherweise, zumindest zeitweise, hier in unserem Haus unterstellen. Aber so viele Sachen hab ich eigentlich eh nicht. Mein restlicher Kram, den ich noch bei meinen Großeltern untergestellt hatte, ist jetzt auch weg. Müll oder Sperrmüll, und ein paar Sachen hab ich mitgenommen. Fühlt sich gut an, kaum was zu besitzen. Frei. Und trotzdem hab ich am Ende wohl 4-5 Kisten voll hier, hauptsächlich meine Medizinbücher und -Unterlagen und Klamotten.
Je mehr ich im Internet lese und mich auf das Abenteuer einlasse, umso mehr kann ich mich langsam auch auf unsere Reise freuen...

Once we commit ourselves to doing it, we change. We change ourselves from just sitting on the fence thinking about it to actually jumping in the field making a mad dash or a slow walk. When we get beyond that bend in the road, we see opportunities that we didn't see while we were sitting on the fence. We see opportunities that we couldn't have imagined.
- John Francis 






2 Kommentare:

  1. Ich habe deine story gelesen.
    Ich bin froh
    dich und willem die kommende woche wieder zu sehen.
    Ich hoffe noch etwas hilfe zu bieten können bei dem auswanderung.

    Theo

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  2. Spannend! Alles Gute für eure Weiterreise! Gruß aus Berlin, Tine

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