Samstag, 20. April 2013

Living somewhere else

Wer's englisch mag, kann uns jetzt auch auf http://www.livingsomewhereelse.com verfolgen.

Ansonsten freu ich mich schon auf meinen HH-Besuch!

Freitag, 12. April 2013

Zweifel, Ängste, Sorgen - bin ich egoistisch??

Ich bin ja jetzt schon etwas länger "unterwegs".
Anfang 2010 hab ich Deutschland verlassen, auf der Suche nach - mehr Sonne, mehr Natur, einem besseren Job, mehr Sinn im Leben. Gelandet bin ich damals in Spanien, ein fantastischer Start.
Ein wunderschönes Fleckchen in Andalusien, wo die Arbeit trotz 6-Tage-Woche und täglicher Überstunden Spaß machte, wo ich Sonne und Natur satt hatte. Für 2 Jahre war dort ein kleiner Wohnwagen inmitten eines Feigenhains mit Meerblick mein Zuhause. Klingt paradiesisch und war es auch.
Warum bin ich also nach 2 Jahren weiter gezogen?
Da war dieses Gefühl, die Frage, ob das jetzt schon DER Platz für mich ist. Oder ob ich nicht noch weiter suchen wollte. Und dann hatte ich im Urlaub auf Bali auch noch einen Holländer kennen gelernt, der in Italien lebte. Als Italianistin M.A. war Italien ja mein langfristiges Ziel gewesen. Andalusien ist traumhaft schön, aber  Spanien und Spanisch und die spanische Kultur... irgendwas fehlte.
Also wagte ich den Sprung und zog nach Italien.
Und es sehr schön. Aber auch nicht DER Platz für mich. Auch hier hatte ich Sonne und Natur, und gleichzeitig viel weniger Arbeit, aber dafür Arbeit, die mir nicht allzu viel Spaß machte. Die uns beide nicht erfüllte.
Und nun ziehen wir also weiter, nach Malaysia. Ob wir da DEN Platz finden? Wer weiß das schon. Und wahrscheinlich gibt es DEN einen Platz auch gar nicht. Vielleicht geht es alles darum, Erfahrungen zu sammeln, zu lernen, und letztendlich doch bei sich selbst zu landen. Denn letztendlich ist es egal, WO man ist. Man muss mit sich selbst glücklich sein.

Eine Frage, die ich mir aber doch öfter stelle, ist, ob ich zu egoistisch bin. Meine Familie sieht mich nur 1-2mal im Jahr. Und natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen, und natürlich würde ich sie gerne öfter sehen.
Sollte man seine eigenen Wünsche zurückstecken für die Familie? Die Menschen, die einem so viel gegeben haben, und immer noch geben.
Aber was könnte ich zurückgeben, wenn ich "dort" geblieben wäre? Sie hätten mich vielleicht öfter gesehen, aber ich wäre nicht glücklich gewesen. Natürlich, wie oben gesagt, es kommt nicht darauf an, WO man ist, sondern man kann überall glücklich sein. Aber ich fühle einfach diese Wanderlust in mir und denke, ich könnte mein volles Potential in Deutschland nicht ausschöpfen. Der Wunsch nach einem warmen Klima kommt natürlich dazu, und eine gehörige Portion Abenteuerlust.
Was komisch ist, denn eigentlich bin ich eher risikoscheu und ein kleiner Schisser. Aber vielleicht mache ich deshalb diese großen Änderungen in meinem Leben, diese Reisen. Zur Selbstentfaltung, Überwindung der eigenen Ängste, um zu sehen, was eigentlich alles möglich ist, wenn man sich nur mal traut.
Sorgen, Ängste, Zweifel - all das hab ich auch und in Massen, aber ich will schauen, ob man ihnen trauen kann, oder ob sie einem nur im Weg stehen.
Ich glaube, es ist eine ganze Menge möglich im Leben, mehr als wir uns zutrauen.

Was aber nichts an den Gewissensbissen ändert, seufz. Ja, ich bin egoistisch. Ich hoffe und denke aber, dass ich anderen Menschen genauso viel Egoismus zustehen würde.
Ich liebe meine Familie und bin ihnen sehr dankbar für all die Unterstützung, die sie mir geben, und ich hoffe, ich kann ihnen genug zurückgeben.


Mittwoch, 10. April 2013

Nach dem Auswandern kommt das Weiterwandern

Nach längerem HickHack mit fluege.de (ich lerne aber auch nie dazu, da sollte man einfach nicht buchen) haben wir nun endlich unsere Bestätigung, unsere Tickets: Am 19.5. gehts nach Kuala Lumpur, und von da aus nach Langkawi. Und dann sind wir da!
Die letzten Wochen hingegen waren kein Spaß. Ich (wir) hab mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Will ich nicht lieber in Europa bleiben (allein schon wegen meiner Familie)? Ist das Angebot aus Malaysia Sicherheit genug? Was passiert mit Tiger???
Nach schlaflosen Nächten, tränenreichen Momenten und vieeel Angst im Herzen gab schließlich das Telefonat mit Malaysia den Ausschlag. Und jetzt machen wir es einfach.
Wir haben einen Platz für Tiger gefunden: unser sehr guter und lieber Freund Carlo nimmt ihn in seiner Familie auf. Sie haben schon 3 Katzen und 2 Hunde, und Carlos Tochter Marta hat gesagt, sie würde sich gerne um Tiger kümmern. Sie ist die Freundin von dem Mädchen, das Tiger im Winter versorgt hat, als wir 2 Monate weg waren.
Ich weiß, Tiger ist da in guten Händen, und ich hoffe, er ist dort abgelenkt genug, dass er den Stress schnell vergisst. Wir haben ihn schon einen Probetag dort gelassen, und das lief ganz gut.
Für mich ist es allerdings hart. Im Winter jetzt schlafe ich jede Nacht mit ihm unter einer Decke, und oft wachen wir morgens Arm in Arm auf, er langgestreckt an meiner Seite. Dann streckt er sich, gähnt mir seinen Thunfisch-Atem ins Gesicht, murmelt vor sich hin und döst nochmal weiter.
Es bricht mir das Herz. Aber ich weiß, er kommt an einen guten Platz. Sonst hätte ich das auch nicht machen können. Ich bin Carlo und seiner Familie sehr dankbar!
Unsere Ferienhausgeschäfte übernimmt unsere Kollegin und Freundin Chiara. Unser Haus mieten wir erstmal weiter, haben aber den Vermieter etwas runterhandeln können, weil wir ja kaum da sein werden. Die Mietpreise sind soweit ich weiß, allgemein recht niedrig zur Zeit in Italien, auch dank der Krise. Dafür sind die Lebenshaltungskosten enorm. Wasser, Gas und Elektrizität kosten ein Vermögen, ebenfalls ganz normale Drogerie-Artikel (letztens erst wieder bemerkt, als ich glatt 5 Euro für Zahnseide ausgeben sollte!!) und einige Lebensmittel. Dafür steigende Arbeitslosigkeit und steigende Selbstmordzahlen. Mir tun meine italienischen Freunde hier furchtbar leid, so ein schönes Land, und dann ruiniert die Regierung (wenn denn eine da ist) alles. Aber ich hoffe, es wird sich wieder ändern.
Und in der Zwischenzeit schauen wir uns in Malaysia um.
Unsere Sachen können wir ja glücklicherweise, zumindest zeitweise, hier in unserem Haus unterstellen. Aber so viele Sachen hab ich eigentlich eh nicht. Mein restlicher Kram, den ich noch bei meinen Großeltern untergestellt hatte, ist jetzt auch weg. Müll oder Sperrmüll, und ein paar Sachen hab ich mitgenommen. Fühlt sich gut an, kaum was zu besitzen. Frei. Und trotzdem hab ich am Ende wohl 4-5 Kisten voll hier, hauptsächlich meine Medizinbücher und -Unterlagen und Klamotten.
Je mehr ich im Internet lese und mich auf das Abenteuer einlasse, umso mehr kann ich mich langsam auch auf unsere Reise freuen...

Once we commit ourselves to doing it, we change. We change ourselves from just sitting on the fence thinking about it to actually jumping in the field making a mad dash or a slow walk. When we get beyond that bend in the road, we see opportunities that we didn't see while we were sitting on the fence. We see opportunities that we couldn't have imagined.
- John Francis